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Schnallen.


Die Beschreibungen von 1786 und 1787.

Das Règlement arrêté par le Roi pour l'Habillement & Equipement de ses Troupes (Vom König erlassenes Reglement über die Bekleidung und die Ausrüstung seiner Truppen) vom 1. Oktober 1786, und die 1787 veröffentlichte ergänzende Instruction pour servir à expliquer les principes d'après lesquels ont été exécutés les différents modèles de coiffure, habillement et équipement envoyés à chacun des régiments d'infanterie. ((Instruktion zur Erläuterung der verschiedenen Muster der Kopfbedeckung, Bekleidung und Ausrüstung, welche an jedes Infanterie-Regiment versendet worden sind), sind die einzigen Vorschriften, die detaillierte Beschreibungen der an den verschiedenen Bekleidungsstücken befindlichen Schnallen geben.

Die Instruktion von 1787 fügt bezüglich der den Regimentern zugesandten Muster hinzu:

Anmerkung. Bei allen Mustern [modèles] von Schnallen, die jedem Regiment zugesandt werden, sind nur die Form und die Abmessungen berücksichtigt worden. Es muß darauf geachtet werden, sie im allgemeinen stärker anzufertigen.

Die Vorschriften verwenden das Wort "cuivre", was wörtlich "Kupfer" bedeutet. Gemeint ist jedoch Messing, eine Legierung von Kupfer und Zink.

Die Halsbinden-Schnalle [boucle de col].

Die Form dieser Schnalle wird in der Instruktion von 1787 so beschrieben:

Die Halsbinden-Schnalle ist ganz aus Messing und bildet ein Rechteck mit abgerundeten Ecken. Sie ist 1 pouce 11 lignes [52 mm] hoch und 1 pouce [27 mm] breit. Der messingene Schappen [chape] mit drei Befestigungen [attaches] ist so gemacht, daß sich der Stift [goupille] nicht verbiegen kann. Es gibt vier messingene Dorne [ardillons], für die auf der Vorderseite vier Vertiefungen [crans] angebracht sind, in denen sie ruhen, so daß sie sich nicht verhaken können. Der eiserne Stift steckt in zwei Löchern an den beiden Außenseiten der Schnalle, die in der Mitte verstärkt sind, so daß ihre ganze Breite [largeur] dazu dient, den Stift aufzunehmen, und verhindert, daß er leicht herausrutschen kannn.

Die Hosenbund-Schnalle [boucle de ceinturon].

Die Hosenbund-Schnalle ist die Schnalle, mit der die Kniebundhose hinten im Bund geschlossen wird. Das Reglement von 1786 sagt darüber im ersten Artikel des ersten Kapitels:

[...] dieser Bund wird hinten mittels einer messingenen Schnalle mit Schappen [chape] geschlossen, dieser Schappen wird in dem Knopfloch des der kurzen tuchenen Strippe [tirant] gegenüber befindlichen Teils eingeknöpft.

Die Form dieser Schnallen wird in der Instruktion von 1787 so beschrieben:

Die Hosenbund-Schnalle ist ganz aus Messing und bildet ein längliches Rechteck mit abgerundeten Ecken. Sie ist 2 pouceslignes [61 mm] hoch und 1 poucelignes [34 mm] breit. Der messingene, verstärkte Schappen ist so gemacht, daß er in ein Knopfloch eingeknöpft werden kann und hat eine Führung [support], die den Stift umfaßt, so daß er sich nicht verbiegen kann. Wie bei der Halsbinden-Schnalle sind auf der Vorderseite der Schnalle Vertiefungen zur Aufnahme der Dorne angebracht, so daß sie sich nicht verhaken können. Der Stift ist aus Eisen und steckt in zwei in der Mitte der beiden Außenseiten der Schnalle angebrachten Löchern.

Kniebundriemen-Schnalle [boucle de jarretière de culotte].

Das Reglement von 1786 sagt darüber im ersten Artikel des ersten Kapitels:

[...] die Kniebundriemen [dienen dazu], die untere Öffnung am Hosenbein zu schließen, mittels einer sehr flachen messingenen Schnalle, die dort an einem starken Riegel von Garn [bride de fil] eingeknöpft wird.

Die Form dieser Schnallen wird in der Instruktion von 1787 so beschrieben:

Die Kniebundriemen-Schnallen sind 16 lignes [36 mm] hoch und 1 pouce [27 mm] breit. Sie haben die Form eines Rechtecks mit abgerundeten Ecken. Der Rahmen [corps] der Schnalle ist unten rund und oben flach, um nicht über die Dicke des Kniebundriemens hinauszuragen. Der Schappen hat zwei eiserne Dorne, auch der Stift ist von Eisen.

Gamaschenriemen-Schnalle [boucle de jarretière de guêtre].

Die Form dieser Schnallen wird in der Instruktion von 1787 so beschrieben:

Die messingenen Gamaschenriemen-Schnallen sind oben abgerundet und unten flach, in der Form eines deformierten Rechtecks [carré tronqué]. Sie sind 1 pouce [27 mm] hoch und 15 lignes [34 mm] lang und ein wenig gewölbt. Der Rahmen der Schnalle hat über seine gesamte Länge [longeur, gemeint ist sicherlich die Dicke] nicht mehr als 1,5 lignes [3,4 mm]. Der eiserne Schappen ist so eingerichtet, daß er in ein Knopfloch eingeknöpft werden kann, der eiserne Dorn hat zwei Arme [branches], die so gebogen sind, daß sie sich nicht verhaken können. Diese Form ist der rechteckigen Form vorzuziehen, weil sie weniger vorsteht ist und so die Bewegung des Knies weniger behindert.

Gamaschensteg-Schnalle [boucle de sous-pieds].

Die Form dieser Schnallen wird in der Instruktion von 1787 so beschrieben:

Die Gamaschensteg-Schnallen sind quadratisch mit 9 lignes [20 mm] Kantenlänge, die äußeren Ecken sind abgerundet. Sie sind aus Messing, zwei Dorne sind mit einem eisernen Stift der Mitte der Schnalle angebracht, ohne Schappen, und die Seite, die derjenigen, wo die Dorne ruhen, gegenüberliegt, dient als Durchzug für die Strippe [tirant].

Schuh-Schnalle [boucle de souliers].

Die Instruktion von 1787 sagt darüber:

Die Schuh-Schnallen, die den übrigen Mustern beigegeben worden sind, sind nur hergestellt worden, um für die Gamaschen der halbjährig Beurlaubten [semestriers], für die sie angefertigt worden sind, Maß nehmen zu können. Dies war notwendig, weil sie trotz der ihnen wiederholt gegebenen Befehle die Schuh-Schnallen ihrer Regimenter nicht mitgebracht hatten. So wird jedes Regiment sich bei der Anfertigung der Gamaschen an das Muster der Schuh-Schnallen halten, deren es sich bereits bedient.

Danksagung.

Ich danke Bernard Coppens, der mir die Originalquellen zugänglich gemacht hat.



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