Wie der Tornister für den Marsch zu packen ist.



Der Tornister [havre-sac] besteht aus vier Abteilungen [compartimens]: Der hintere und der vordere sind durch eine ungebleichte Leinwand [toile écrue] getrennt; der dritte Teil, der sich an der Seite befindet, ist der Raum im Sack, der für die schmutzige Wäsche [linge sale] bestimmt ist, und schließlich enthält die Klappe des Tornisters [patelette] eine Tasche [poche] oder einen Quersack [bissac], der den vierten Teil darstellt.

Bestimmung dieser Teile. Der hintere ist dazu da, die wichtigsten Stücke aufzunehmen; die zwei Hemden [chemises] (von denen angenommen wird, daß sie sauber sind) müssen so dicht wie möglich zusammengerollt und hier eines neben dem anderen unten hingelegt werden: man plaziert sie so, da angenommen werden kann, daß der Soldat sie nur bei einem Aufenthalt herauszunehmen braucht und daß es ratsam ist, oben die Gegenstände hinzulegen, die häufiger gebraucht werden; da die Hemden nicht die ganze Länge des Abteils einnehmen, legt man an der Seite, die frei bleibt, die gemeinsam zusammengerollten Strümpfe [bas], das Taschentuch [mouchoir], die Halsbinde [col], die Kopftücher [serre-têtes] etc. Über den Hemden breitet man längs die Ersatzüberhose [pantalon de rechange] aus, die umzuwenden der Soldat Sorge tragen muß: Man steckt in die Überhose das Knopfholz [patience] und den Klopfer [martinet] zum Ausbürsten der Kleidung, so daß sie den Rücken des Soldaten nicht verletzen.

Die schwarzen Gamaschen [guêtres noires], umgewendet und mit dem den Fußrücken bedeckenden Teil [gousset] nach innen gefaltet, müssen über die Überhose gelegt werden, die eine auf einer Seite, die andere auf der anderen.

Das Bündel mit den persönlichen Utensilien [trousse] steckt man in eine der Ecken des Tornisters.

Das vordere Abteil ist für das Brot, das Salz und das gekochte Fleisch bestimmt.

Der innere Sack enthält die schmutzige Wäsche.

Die doppelte Tasche der Tornisterklappe muß die Schuhe, den in Papier eingewickelten Schaber [astic] zum Wachsen der Patronentasche, die Ausraumer [curettes] zum Reinigen der Winkel der Muskete, einen kleinen Beutel Eisenspäne [paille de fer] oder Schmirgel [émeri], die in einen Lumpen eingewickelte Schuhbürste [brosse à souliers], die Dose mit Fett [boîte à graisser], das Wachs für die Patronentasche [cire à giberne], und schließlich den kleinen Beutel [petit sac] mit dem Spanischweiß [blanc d'Espagne], dem Pfeifenton [terre de pipe], dem Putzsand [tripoli] für die Kupferteile und einem Wattebausch [tampon] oder einem Stück Stoff [pièce d'étoffe] enthalten.

Leinensack [sac de toile]. Er kann außerhalb des Tornisters, über oder unter dem Mantel angebracht werden. Dafür muß er in einer entsprechenden Größe zusammengerollt werden; doch bietet diese Methode wenig Einheitlichkeit; außerdem würde es im Falle eines Unwetters den Soldaten zuviel Zeit kosten, gedrängt, sich mit seinem Mantel zu bedecken, diesen zu lösen und den Leinensack wieder festzumachen; wenn der Sack sich dann mit Regen vollsaugt, würde er um so mehr das Gewicht vergrößern und könnte aufgrund seiner Feuchtigkeit nicht mehr zum Schlafen dienen. Es erscheint praktischer, den Leinensack in dem oberen Teil des Tornisters einzuschließen, wo er eine Trennung zwischen den sauberen Teilen sowie den Schuhen und den zur Instandhaltung notwendigen Gerätschaften bewirkt.

Um ihn so unterzubringen, muß er in seiner ganzen Länge einmal gefaltet und dann locker zusammengerollt werden, so daß er sich plattdrückt und alle im Tornister untergebrachten Gegenstände bedeckt.

Doch wenn das Regiment im Mantel marschieren und den Rock im Tornister verstauen muß, ist es in diesem Fall erforderlich, daß der Leinensack mit Hilfe der Riemen für den Mantel [courroies de capote] auf der Tornisterklappe angebracht wird und daß der Rock, mit dem Futter nach außen gefaltet, an seiner Stelle im Inneren des Tornisters untergebracht wird.

Mantel [capote]. Um ihn zusammenzulegen, wendet man ihn seiner Länge nach um, wobei man Sorge trägt, die Ärmel genau übereinander zu legen, damit die Dicke des gerollten Mantels auf beiden Seiten gleich ist: man breitet den Mantel flach aus und faltet seinen Stoff längs von rechts nach links, wobei man sich nach den Ausmaßen des in seiner Breite gemessenen Tornisters richtet. Man rollt den Mantel sehr fest, beim Kragen beginnend, und man endet einen halben Fuß von dem unteren Teil des Kleidungsstückes, welches man nach Art der Mäntel [à la manière des manteaux] in sich selber einschlägt, und dem sein umgewendetes Ende als Umschlag [enveloppe] dient; so zusammengelegt, wird der Mantel auf den Tornister gelegt, wo er mit Hilfe zweier Riemen aus Sämischleder [buffle] befestigt wird; jeder dieser Riemen besteht aus zwei Teilen; der eine, sechzehn bis achtzehn Zentimeter (6 bis 7 Zoll [pouces]) lang, trägt die Schnalle [boucle] und deren Schlaufe [enchapure], und ist am Rand der Tornisterklappe, acht bis zehn Zentimeter (3 bis 4 Zoll [pouces]) von der Seite des Tornisters entfernt, angebracht; der andere Teil, der achtundvierzig bis vierundfünfzig Zentimeter (18 bis 20 Zoll [pouces]) lang ist, ist im gleichen Abstand von der Seite auf der Höhe befestigt, wo die Tornisterriemen [bretelles] sich vereinigen und festgenäht sind.

Wenn man den Mantel mit Hilfe der Riemen ausreichend festgezurrt hat, steckt man den Dorn [ardillon] fest, und, um die nicht verwendeten Enden der Riemen nicht herunterhängen zu lassen, steckt man dieses Ende durch die Öffnung der Schlaufe, nicht von unten nach oben, sondern von oben nach unten; man zieht es zusammen, indem man es in dem kreisförmigen Hohlraum in sich selbst zusammenrollt, und es bildet so eine kompakte und feste Spirale.

Kessel [marmites] und Pfannen [gamelles]. Die Kessel, eingepackt in ihrem Leinensack [étui de toile], müssen auf dem Tornister hängen, so daß sie ihn so wenig wie möglich abnützen und auf keinen Fall die Patronentasche beschädigen. Die Pfannen werden ebenso mit Hilfe ihrer Henkel [anneaux] befestigt, die Unterseite nach außen. Die Tambours müssen davon befreit werden, die Kessel oder Pfannen zu tragen, da diese den Platz einnehmen, an dem ihre Trommel sich befinden muß.

Brot. Da das Brot für vier Tage ausgeteilt wird, ist es unerläßlich, daß ein Teil davon in den ersten beiden Tagen eingepackt wird; der Tornister kann nur ein Militärbrot [pain de munition] aufnehmen, das in den vorderen Teil gesteckt wird; der andere Brotlaib, oder Brotrest, mit einer Kordel [ficelle] durchbohrt, muß oberhalb des Riemens für den Mantel hängen; doch diese Methode, von deren Gebrauch dennoch unmöglich abgelassen werden kann, hat sehr viele Nachteile: die Reibung nutzt den Tornister ab; die Sonne trocknet das Brot aus; der Regen durchnäßt es; der Staub verschmutzt es, und schließlich kann es verloren gehen oder gestohlen werden.

Fleisch. Wenn es roh ist, muß es in Stücken von zwei oder drei Pfund auf die Escouaden aufgeteilt und abwechselnd von den Soldaten getragen werden, diese Stücke sind in einem Taschentuch oder in einem Leinenlappen eingewickelt, die auf dem Tornister hängen.

Wenn das Fleisch gekocht ist, muß es auf die einzelnen Männer verteilt werden, die ihren Teil in ein Stück Papier einwickeln und ihn in dem für das Brot bestimmten Abteil unterbringen.




Cours d'Instruction à l'Usage des Élèves Sous-officiers d'Infanterie Appelés à l’École de Fontainebleau. Définitivement arrêté par la Commission formée par la Garde Impériale pour cette rédaction. Paris, Imprimerie Impériale, 1814. S. 242 ff.