Wie man die Nahrung zubereitet.


Backen im Lehmmantel.

Johann Jakob Röhrig, sergent-major der Voltigeure im 150e régiment d'infanterie de ligne berichtet (S. 51 f.) von der Schlacht bei Bautzen am 20. Mai 1813:

Gänse, deren es in dieser Gegend so viele gibt, flatterten da in Scharen von mehreren Hunderten umher, und wie viele wurden des Abends im Biwak gebraten. Fast auf jedem Tornister sah man eine Gans festgeschnallt. Hier sei es mir erlaubt, in der Kürze zu sagen, wie wir sie brieten: Die Gans wurde, ohne gerupft zu sein, aufgeschnitten und ausgeweidet, und, nachdem sie inwendig rein gewaschen, wurde sie mit einem Holze zugespengelt [verschlossen], in den Federn und dick über dieselben mit angemachtem Lehm bestrichen und so in die glühenden Kohlen verscharrt. Hatte sie ihre Zeit gelegen, so wurde sie herausgenommen. Mit der nun gebrannten Lehmkruste gingen alle Federn und Haare mit aus, und der Braten war fertig. Schöpfen- oder Hammelbraten wickelten wir in Papier ein und verscharrten ihn ebenfalls in die Kohlen. Das Papier verbrannte nicht, sondern verkohlte nur, und es gab einen herrlichen und wohlschmeckenden Braten.

Schweinsköpfe.

Johann Jakob Röhrig, sergent-major der Voltigeure im 150e régiment d'infanterie de ligne berichtet (S. 103 f.) vom Rückzug nach der Schlacht bei Leipzig, Ende Oktober 1813:

Bei Fulda fanden wir neben der Straße einen schweren Schweinskopf mit schwarzen Borsten, welchen wir mitnahmen. Des Abends auf dem Biwak wurde er gesäubert und gekocht, bis das Fleisch von den Knochen fiel. Dann wurde es kleingeschnitten und unter Kartoffeln gemischt. Dies gab ein herrliches Nachtessen, das uns aber besser bekam als bei Lützen, weil es nicht so fett war.

Quellen.

Röhrig, Karl (Hg.). Unter der Fahne des ersten Napoleon. Jugendgeschichte des Hunsrücker Dorfschullehrers Johann Jakob Röhrig, von ihm selbst erzählt. 2., verm. und verb. Aufl., Altenburg, 1908.



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