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Wie man Gewehrpyramiden bildet.


Gewehrpyramiden pro Sektionen.

Un faisceau de neuf armes.
Gewehrpyramiden auf einer Zeichnung mit
dem Titel "Conscrits au bivouac".

Die 1. Division der Mosel-Armee [Armée de la Moselle] bestand am 13. Juli 1793 aus den folgenden Bataillonen:

In einem Tagesbefehl vom 16. Juli 1793 an diese Division bestimmte ihr Kommandeur, der Général de Division Schauenbourg:

Ein für allemal: Sobald die Bataillone im Lager ankommen, formieren ihre Chefs sie vorschriftsmäßig in Linie [en bataille] vor der Linie der Fahnen. Sie schicken zwei Unteroffiziere [sous-officiers] oder Caporaux pro Kompanie, welche als Richtpunkte [jalonneurs] 15 Schritt [9,75 m] vor der Front plaziert werden. Diese Richtpunkte halten ein Gewehr senkrecht vor sich, den Kolben auf dem Boden.

Der Bataillons-Chef läßt die Gewehre präsentieren und befiehlt, daß sie in jeder Sektion rund um jenes gestellt werden, welches von den vorgezogenen, die zwei Sektionen repräsentierenden, Unteroffizieren gehalten wird. Die Unteroffiziere, die die Waffe halten, achten darauf, die ersten Gewehre fest hinzustellen, bevor sie die Waffe, die als Basis dient, loslassen.

Wenn das geschehen ist, legt man die Tornister [sacs] im Kreis rings um die Gewehrkolben.

Der vorstehende Tagesbefehl ist wiedergegeben auf Seite 169 in J. Colin's Werk "La Tactique et la Discipline dans les Armées de la Révolution. Correspondence du Général Schauenbourg du 4 avril au 2 août 1793.", das 1902 in Paris erschienen ist.


Gewehrpyramiden pro Glied.

Das Manuel d'Infanterie, gibt in der 2. Auflage (Paris 1808) in der "XIIe Leçon. Exercice." (S. 76 bis 80) die folgende Methode:

Waffen in Gewehrpyramiden.

46. Es ist ein Gebrauch, der so alt ist wie der des Bajonetts, daß man die Waffen vor den Ruhepausen bei den großen Exerzerübungen und im Biwak zu Gewehrpyramiden zusammenstellt, doch findet sich nichts geschriebenes hierüber. Hier die Methode, mit der man einige Regimenter ihre Gewehrpyramiden bilden gesehen hat.

Wenn das Bataillon die Waffen abgesetzt hat und der Bataillons-Chef mit den üblichen Kommandos die Fahne und die Guides Généraux auf der Linie plaziert hat, auf welcher die Gewehrpyramiden gebildet werden sollen, nämlich drei Schritte vor der Front, kommandiert er:

Préparez-vous à mettre vos armes en faisceaux.

47. Auf dieses Kommando begibt sich jeder Peloton-Chef sechs Schritt vor die Mitte seines ersten Gliedes und macht Front zu ihm hin, um die Ausführung des Kommandos zu beaufsichtigen.

Der Sergent-Major, der Unteroffizier de Remplacement und der zweite Sergent begeben sich auf die Linie, die durch die Fahne bezeichent ist, und machen Front zu ihr hin. Der Sergent-Major und der Unteroffizier de Remplacement gehen zu diesem Zweck an der Rechten des Pelotons vorbei, der zweite Sergent an der Linken. Der Sergent-Major stellt sich vor die Mitte des Pelotons, dem Peloton-Chef gegenüber. Der Unteroffizier de Remplacement stellt sich in derselben Entfernung vor den zweiten Mann von rechts. Der zweite Sergent stelt sich ebenso vor den vorletzten Mann auf der Linken. Der Peloton-Chef achtet darauf, daß diese Unteroffiziere unter sich den gleichen Abstand haben. Sie halten den Kolben ihrer Musketen in die Höhe, um es dem Bataillons-Chef zu erleichtern, sich ihres genauen Alignements zu versichern. Nachdem dieses Alignement berichtigt worden ist, kommandiert der Chef:

Formez les faisceaux.

48. Auf dieses Kommando machen die vor dem ersten Glied postierten Unteroffiziere mit einem Rechtsum oder Linksum Front und setzen ihre Muskete vor der Mitte ihres Körpers ab, den Kolben auf dem Boden. Sie halten die Musketen am Bajonettarm fest und neigen sie so, daß der Kolben einen Fuß vor ihnen zu stehen kommt.

Die Caporaux verlassen ihre Positionen in Schlachtordnung. Die beiden, die der rechten Flanke am nächsten sind, begeben sich zu dem Unteroffizier de Remplacement, der sie ihre Musketen so hinstellen läßt, daß die drei Kolben ein Dreieck bilden, die Bajonettarme übereinander zu liegen kommen, und die Muskete des Unteroffiziers in der Position bleibt, wie sie war. Dadurch befindet sich der Mittelpunkt der Gewehrpyramide an der Stelle, wo die Absätze des Unteroffiziers de Remplacement standen.

Die beiden Caporaux, die der linken Flanke am nächsten sind, machen dasselbe beim zweiten Sergent, die übrigen Caporaux machen das gleiche beim Sergent-Major. Diejenigen Schließenden, die Musketen haben, begeben sich ebenfalls zu den Unteroffizieren, die ihnen am nächsten sind, doch in allen diesen Fällen stellt man immer zuerst nur drei Musketen zusammen und verbindet sie, bevor irgendeine andere Muskete an die Gewehrpyramide gestellt wird.

Der Sergent-Major, der Unteroffizier de Remplacement und der zweite Sergent verbinden dann diese drei Musketen an ihren Tüllen [douilles], indem sie sie mit einem kleinen Riemen mit Schnalle festbinden, den sie zu diesem Zweck in ihren Patrontaschen tragen. Das zweite Glied macht rechtsum, das dritte Glied linksum, die schließenden Offiziere beaufsichtigen diese Bewegung.

Marche:

49. Auf dieses Kommando begeben sich die Lieutenants und Sous-Lieutenants auf das Alignement der Capitaines. Der Lieutenant macht Front zur linken Gewehrpyramide und der Sous-Lieutenant Front zur rechten Gewehrpyramide. Jeder dieser drei Offiziere beaufsichtigt die Gewehrpyramide, vor der er postiert ist.

Auf dasselbe Kommando bildet das erste Glied im Ordinär-Schritt einen Kreis rings um die Gewehrpyramide, stellt dort seine Musketen ab, wie es ihm der Sergent-Major und seine Caporaux anweisen, und begibt sich durch ein Alignement sur le centre en arrière wieder auf seine Position in Schlachtordnung. Das zweite Glied, das Rechtsum gemacht hat, marschiert im Geschwindschritt los und marschiert um die Gewehrpyramide auf der Rechten herum, wobei es ihr die rechte Schulter zuwendet. Der erste Mann stellt seine Muskete an ihr ab, und jeder von denen, die ihm folgen, stellt seine im Kreis dazu, wie es ihm Unteroffizier de Remplacement und seine Caporaux anweisen. Sie nehmen danach wieder ihre Position in Schlachtordnung ein, indem sie ein sur la droite par homme en bataille ausführen.

Das dritte Glied, das Linksum gemacht hat, marschiert gleichfalls im Geschwindschritt los, marschiert um die Gewehrpyramide auf der Linken herum, wobei es ihr die linke Schulter zuwendet. Der erste Mann stellt seine Muksete an ihr ab, und so weiter, wie es ihnen der zweite Sergent und seine Caporaux anweisen. Dieses Glied nimmt danach mit einem sur la gauche par homme en bataille wieder seine Position in Schlachtordnung ein.

Die Offiziere und Unteroffiziere nehmen anschließend ihre Plätze wieder ein.

Diese Art, die Gewehrpyramiden zu bilden, erfährt bei den Pelotons auf der Rechten, auf der Linken, im Zentrum und bei den Voltigeurs einige Unterschiede.

Bei den Pelotons auf der Rechten ist es der Guide Général de Droite, der die oben beschriebene Funktion des ersten Sergenten ausübt. Der Guide Général de Gauche übt bei dem Peloton auf der Linken die Funktion aus, die dem zweiten Sergenten zugeordnet ist. Deshalb bringen der Unteroffizier de Remplacement auf der Rechten und der Sergent d'Encadrement auf der Linken ihre Waffen zur selben Zeit wie die Schließenden zu den Gewehrpyramiden.

Die Guides Généraux pflanzen ihr Fanion senkrecht in der Mitte der Gewehrpyramiden auf. Die mittlere Gewehrpyramide jedes Pelotons wird ebenfalls um ein Fanion herumgebaut, falls wie früher jeder Sergent-Major oder Fourrier ein Fanion tragen sollte.

In den Pelotons im Zentrum [das vierte Peloton mit dem Feldzeichen] übt der Adler-oder Fahnenträger die Funktion aus, die dem Sergent-Major zugeordnet ist. Er pflanzt sein Feldzeichen in die Mitte der Gewehrpyramide. Der Sergent-Major des vierten Pelotons stellt seine Muskete daher zur selben Zeit wie die Schließenden und die Fahnenbedeckung an die Gewehrpyramide.

Da die Sergens bei den Voltigeurs keine Musketen haben, müssen sie auf das erste Kommando ihre Karabiner umhängen, die drei ersten Musketen zusammenbinden, und wenn die Gewehrpyramide fertig ist, ihre Karabiner außen daranstellen. Jeder Offizier setzt seine Karabiner an die Gewehrpyramide, die er beaufsichtigt hat. Die schließenden Unteroffizere setzen ihre Karabiner an die Gewehrpyramide, die ihnen am nächsten ist.

Auf das erste Kommando begeben sich die Tambours, unter Führung des Tambour-Majors, im Geschwindschritt acht Schritt vor die Fahne, mit Front zum Feld. Auf das letzte Kommando setzen sie ihre Trommeln ab, die in zwei Gliedern ausgerichtet werden müssen, doch einer der Tambours, je nachdem, wer an der Reihe ist, behät seine Trommel, ohne daß es ihm erlaubt wäre, sie abzusetzen oder sich von der Fahne zu entfernen.

Die Grenadiere, oder eine andere hierzu bestimmte Kompanie müssen eine Schildwache [sentinelle] am Adler oder Feldzeichen bereitstellen: ein Caporal und zwei Wachtposten [factionnaires] der dazu bestimmten Kompanie bleiben unter Waffen, und während jede Rotte ihre Gewehrpyramide bildet, nimmt dieser Unteroffizier diese beiden Männer mit sich, stellt einen als Schildwache aus, setzt seine Muskete ab und läßt die des zweiten Mannes an die Gewehrpyramide mit der Fahne stellen. An diese Gewehrpyramide stellen auch die Sappeurs ihre Äxte.

Wenn die Schildwache ausgestellt ist und sich der Bataillons-Chef von der genauen Ausrichtung der Gewehrpyramiden und ihren regelmäßen Abständen überzeugt hat, läßt er von dem Tambour, der seine Trommel nicht abgesetzt hat, die Berloque schlagen (Règlement d'exercice du 1er août 1791; Ecole de bataillon, no. 683). Auf dieses Signal zerstreut sich das Bataillon.

Die Art und Weise, sich wieder zu formieren.

Die Art und Weise, sich wieder zu formieren, erfordert keine Erklärung. Sie beginnt, wenn man Au Drapeau schlägt, und muß bei den ersten Schlägen des Rappel beendet sein. Jeder Soldat erkennt seine Waffe an der Nummer, die auf dem Bajonettarm und dem Ladestock eingraviert ist, und stellt sich sechs Schritt hinter der alten Position der Schlachtordnung auf (Règlement d'exercice du 1er août 1791; Ecole de bataillon, no. 685). Falls die Front des Regiments geändert worden ist, begibt sich jedes Peloton im Flankenmarsch auf das neue Alignement, welches durch das Fahnen-Peloton bezeichnet wird.


Gewehrpyramiden pro Rotte.

Faisceaux par fiel vus par Martinet.
INFANTERIE DE LIGNE.
Tambour battant la Diane.
(Martinet. Troupes françaises. Pl. 161)

In der Literatur tauchen die von den Rotten gebildeten Gewehrpyramiden erst sehr spät auf. Die erste Erwähnung einer solchen Gewehrpyramide findet sich in der 4. Ausgabe des Manuel d'Infanterie (Paris 1813) auf den Seiten 50 und 51:

XIV. Lektion. Bildung der Gewehrpyramiden.

72. – Waffen in Gewehrpyramiden.

Es ist ein Gebrauch, der so alt ist wie der des Bajonetts, daß man die Waffen vor den Ruhepausen bei den großen Exerzerübungen und im Biwak zu Gewehrpyramiden zusammenstellt, doch findet sich nichts geschriebenes hierüber. Hier die Methode, mit der man einige Regimenter ihre Gewehrpyramiden bilden gesehen hat, sie wird im folgenden beschrieben.

Wenn das Bataillon in Schlachtordnung [en bataille] steht, die Gewehre abgesetzt [les armes reposées] kommandiert der Bataillons-Chef:

73. – Mettez vos armes en faisceaux [Stellt eure Waffen in Gewehrpyramiden zusammen].

Auf dieses Kommando läßt jeder Peloton-Chef von jeder einzelnen Rotte eine Gewehrpyramide aus drei Musketen bilden, direkt auf der Stelle, wo die Truppe formiert ist.

74. – Schildwache des Adlers oder Feldzeichens.

Die Grenadiere, oder eine andere hierzu bestimmte Kompanie müssen eine Schildwache [sentinelle] am Adler oder Feldzeichen bereitstellen: ein Caporal und zwei Wachtposten [factionnaires] der dazu bestimmten Kompanie bleiben unter Waffen, und während jede Rotte ihre Gewehrpyramide bildet, nimmt dieser Unteroffizier diese beiden Männer mit sich, stellt einen als Schildwache aus, setzt seine Muskete ab und läßt die des zweiten Mannes an die Gewehrpyramide mit der Fahne stellen.

Wenn die Schildwache ausgestellt ist und sich der Bataillons-Chef von der genauen Ausrichtung der Gewehrpyramiden und ihren regelmäßen Abständen überzeugt hat, läßt er von dem Tambour, der seine Trommel nicht abgesetzt hat, die Berloque schlagen (Règlement d'exercice du 1er août 1791; Ecole de bataillon, no. 683). Auf dieses Signal zerstreut sich das Bataillon.

75. – Die Art und Weise, sich wieder zu formieren.

Die Art und Weise, sich wieder zu formieren, erfordert keine Erklärung. Sie beginnt, wenn man Au Drapeau schlägt, und muß bei den ersten Schlägen des Rappel beendet sein. Jeder Soldat erkennt seine Waffe an der Nummer, die auf dem Bajonettarm und dem Ladestock eingraviert ist, und stellt sich sechs Schritt hinter der alten Position der Schlachtordnung auf (Règlement d'exercice du 1er août 1791; Ecole de bataillon, no. 685). Falls die Front des Regiments geändert worden ist, begibt sich jedes Peloton im Flankenmarsch auf das neue Alignement, welches durch das Fahnen-Peloton bezeichnet wird.

Eine Instruction sur l'exercice, les manœuvres et le service intérieur des postes, à l'usage de la Garde nationale de Paris, von A. Lallemand im Jahre 1815 in Paris veröffentlicht, beschreibt auf den Seiten 38 und 39 die folgende Methode:

5. Die Waffen in Gewehrpyramiden setzen und sie wieder aufnehmen.

Wenn die Truppe ihre Waffen abgesetzt hat und man diese in Gewehrpyramiden zusammensetzen lassen will, kommandiert man:

Par file formez = LES FAISCEAUX.

Au dieses Kommando führt jedes Glied die folgenden Bewegungen aus:

Erstes Glied. Die Männer des ersten Gliedes führen die erste Bewegung der Gewehrinspektion aus.

Zweites Glied. Die Männer des zweiten Gliedes machen Rechts um.

Drittes Glied. Die Männer des dritten Gliedes rühren sich nicht.

In dieser Stellung neigt jeder Mann die Mündung seiner Muskete nach vorne und umfaßt sein Bajonett, damit das der Muskete des dritten Glieds unter denen des zweiten und dritten Gliedes, nachdem diese bereits gekreuzt sind, durchgeht und sie stützt, so daß jede Gewehrpyramide von drei Musketen gebildet wird. Der Mann des ersten Gliedes rückt den Kolben seiner Muskete nicht von der Stelle, so daß die Schlachtordnung genau beibehalten wird.

Wenn die Waffen auf diese Art und Weise zusammengestellt sind und sich gegenseitig halten, machen die beiden ersten Glieder wieder Front, und man kommandiert dann:

En arrière = MARCHE.

Auf dieses Kommando begeben sich die drei Glieder sechs Schritt hinter die Linie der Gewehrpyramiden.

Die Unteroffizier de remplacement, die schließenden Unteroffiziere, der Fahnen-Träger und die Guides-Généraux stellen ihre Waffen, die Fahne und die Fanions an die Gewehrpyramide der Rotte, die ihnen am nächsten ist.

Wenn der Rappel geschlagen wird, versammeln sich die Männer hinter den Gewehrpyramiden, jede Rotte auf ihre Gewehrpyramide ausgerichtet und im Abstand von sechs Schritt.

Auf das Kommando

Prenez vos armes = MARCHE

gehen die drei Glieder vor, und nachdem jeder Mann auf seinen Platz zurückgekehrt ist, nimmt er seine Waffe mit derselben Bewegung auf, mit der er sie hingestellt hat und setzt sie auf den Platz, den sie beim Gewehr ab im Repos hat.

Um zu verhindern, daß die Waffen hinfallen, hält der Mann des dritten Gliedes mit seiner Hand die Arme der drei Bajonette fest, bis die Männer des zweiten und dritten Gliedes ihre Hand auf ihre Waffen gelegt haben.

Im Jahre 1825 veröffentlichte F. P. Lelouterel in Paris das Manuel encyclopédique et alphabétique de l'officier d'infanterie. Auf den Seiten 182 f. beschreibt er diese Methode:

GEWEHRPYRAMIDEN (die Art sie zu bilden).

1716. Wenn man die Gewehrpyramiden bilden lassen will, kommandiert man:

1. Par file formez les faisceaux ;
2. MARCHE,

wobei man darauf achtet, zwischen diesen beiden Kommandos genügend Zeit zu lassen, damit die Soldaten die folgenden Vorkehrungen treffen können:

1717. Auf das erste Kommando neigt der Mann des ersten Gliedes sein Gewehr nach hinten, ohne den Kolben zu verrücken und ohne den Kopf zu verdrehen; der des dritten Gliedes dreht das Schloßgegenblech seiner Muskete nach vorne und neigt sie nach vorne; der Mann des zweiten Gliedes läßt die Bajonettklingen des ersten und dritten Gliedes auf seinem Bajonettarm aufliegen, so daß sich die Klinge des ersten Gliedes zwischen den beiden anderen befindet.

1718. Auf das zweite Kommando lassen die Männer des zweiten und dritten Gliedes ihre Musketen los und begeben sich sogleich nach hinten weg, der Mann des ersten Gliedes macht gleichzeitig rasch rechts um, umfaßt die drei Bajonette mit der linken Hand, die Waffe des Mannes des zweiten Gliedes mit der rechten Hand, und drückt die Gewehrpyramide zusammen, so daß die drei Bajonettarme sich berühren. Dann läßt er die Waffe des zweiten Gliedes über die des dritten Gliedes hinübergehen, indem er selbst gleichzeitig rasch, ohne jedoch die Bajonette loszulasssen, nach hinten geht, und stellt sie rechts hin, so daß die drei Gewehrkolben das Dreibein bilden.

1719. Um die Gewehrpyramiden wieder auseinanderzunehmen, kommandiert man:

Rompez les faisceaux — MARCHE.

Auf das Ausführungskommando umfaßt der Mann des ersten Gliedes die Bajonette mit der linken Hand und die Waffe des zweiten Gliedes mit der rechten; er läßt die letztere über die des dritten Gliedes zurückgehen und drückt die Waffen auf die des ersten Gliedes, deren Gewehrkolben sich niemals bewegen darf, um das Alignement nicht zu verlieren. Die so zusammengehaltene Gewehrpyramide läßt sich leicht auseinandernehmen, und der Mann des ersten Gliedes gibt jedem der beiden anderen seine jeweilige Waffe zurück.

1720. Diese Gewehrpyramiden haben den Vorteil, dem Auge zu schmeicheln, äußerst stabil zu sein und vor den drei Gliedern zu stehen.

Mit der Ordonnance du Roi du 4 Mars 1831, sur l'Exercice et les Manœuvres de l'Infanterie, erschien zum erstenmal ein offizielle Vorschrift für die Bildung der Gewehrpyramiden. Die École du Soldat enthält dazu die folgenden Paragrphen:

Die Gewehrpyramiden bilden.

302. Wenn die Männer in drei Gliedern formiert sind, läßt der Instrukteur sie die Gewehre absetzen und kommandiert dann:

Formez = LES FAISCEAUX.

303. Auf dieses Kommando bringt der Mann des ersten Gliedes jeder Rotte seine Waffe vor sich, ergreift sie mit der linken Hand oberhalb des mittleren Gewehrrings [grenadière] und setzt sie mit den Kolben nach hinten auf den Boden, nahe dem rechten Fuß des Mannes zu seiner Linken, den Lauf nach vorne gedreht. Zur gleichen Zeit reicht der Mann des zweiten Gliedes seine Waffe dem des ersten Gliedes, dieser ergreift sie mit der rechten Hand fünf Zentimeter (zwei pouces) oberhalb des mittleren Gewehrrings, bringt den Kolben zweiundachtzig Zentimeter (zwei pieds und sechs pouces) vor das erste Glied, seiner rechten Schulter gegenüber, die Mündung in seine Richtung gesenkt, und kreuzt die Bajonette beider Waffen. Der Mann des dritten Gliedes reicht seine Waffe dem des zweiten Gliedes, der sie mit der rechten Hand oberhalb des hinteren Gewehrrings [capucine] ergreift, sie nach vorne neigt, nach außen setzt und das Bajonett unter Zuhilfenahme der linken Hand zwischen und unter die Bajonettarme der beiden anderen Waffen einführt. Er überläßt sie darauf dem Mann des ersten Gliedes, der sie mit der linken Hand ergreift und den Kolben zwischen den Füßen des Mannes zu seiner Rechten absetzt.

304. Wenn die Männer die Position des Soldaten ohne Waffe angenommen haben, kommandiert der Instrukteur:

1. Rompez vos rangs.
2. MARCHE.

Die Gewehrpyramiden abbrechen.

305. Wenn die drei Glieder sich hinter ihren Gewehrpyramiden aufgestellt haben, kommandiert der Instrukteur:

Rompez = LES FAISCEAUX.

306. Auf dieses Kommando ergreift der Mann des ersten Gliedes jeder Rotte seine Waffe mit der linken Hand, und die des Mannes des zweiten Gliedes mit der rechten Hand, alle beide oberhalb des mittleren Gewehrrings. Der Mann des zweiten Gliedes bringt seinen rechten Fuß vor, die Mitte des Fußes auf Höhe des rechten Absatzes des Mannes des ersten Gliedes, und ergreift die Waffe des dritten Gliedes mit der rechten Hand oberhalb des hinteren Gewehrrings. Gleichzeitig heben diese beiden Männer die Gewehrpyramide in die Höhe, um sie auseinanderzunehmen. Der Mann des zweiten Gliedes reicht die Waffe des Mannes des dritten Gliedes an letzteren, der Mann des ersten Gliedes macht dasselbe bezüglich des Mannes des zweiten Gliedes, und die drei Glieder nehmen die Position des Soldaten bei abgesetztem Gewehr ein.

Bemerkungen.

307. Wenn die Männer in zwei Gliedern formiert sind, bildet man die Gewehrpyramiden auf die folgende Art und Weise.

308. Der Mann des ersten Gliedes jeder geraden Rotte führt das aus, was in No. 303 für den Mann des ersten Gliedes einer Rotte zu drei Gliedern beschrieben worden ist. Der Mann des ersten Gliedes jeder ungeraden Rotte übergibt seine Waffe an den Mann zu seiner Linken, der sie so absetzt, wie es für die Waffe des zweiten Gliedes beschrieben worden ist. Der Mann des zweiten Gliedes der geraden Rotte neigt seine Waffe nach vorne und führt das Bajonett zwischen die der beiden anderen Waffen ein, wie es für die Waffe des dritten Gliedes einer Rotte zu drei Gliedern beschrieben worden ist. Wenn die Gewehrpyramide gebildet ist, nimmt der Mann des zweiten Gliedes der ungeraden Rotte seine Waffe in die linke Hand, den Lauf nach vorne, und lehnt sie an die Gewehrpyramide.

309. Wenn man die Gewehrpyramiden auseinandernehmen will, nimmt der Mann des zweiten Gliedes jeder ungeraden Rotte seine Waffe wieder an sich. Der des ersten Gliedes der geraden Rotte ergreift seine Waffe mit der linken Hand, und die des ersten Gliedes der ungeraden Rotte mit der rechten Hand, der Mann des des zweiten Gliedes der geraden Rotte ergreift seine Waffe mit der rechten Hand am mittleren Gewehrring. Diese beiden Männer heben die Gewehrpyramide in die Höhe, um sie auseinanderzunehmen. Der Mann des ersten Gliedes der ungeraden Rotte übernimmt seine Waffe aus der Hand seines Nachbarn zur Linken, und die vier Männer nehmen die Position des Soldaten bei abgesetztem Gewehr ein.

 

Formation des faisceaux.
Die Bildung der Gewehrpyramiden nach der Ordonnance du Roi sur l'exercice et les manœuvres de l'infanterie vom 4. März 1831.


Abstellen der Musketen mit in die Erde gesteckten Bajonetten.

Heinrich von Brandt, damals Capitaine Adjudant-Major im 1er régiment d'infanterie de la Légion de la Vistule, schreibt über einen Halt seines Regiments am 30. Juli 1812 in der Nähe von Orsza (Heinrich v. Brandt, Aus dem Leben des Generals der Infanterie z. D. Heinrich von Brandt. Erster Theil: Die Feldzüge in Spanien und Rußland 1808—1812, Berlin 1868, S. 358):

Da der Wind wiederholt Gewehr-Pyramiden umgeworfen, so hatte man, um dies zu verhindern, die Gewehre mit den Bajonetten in die Erde gesteckt, was natürlich nicht zur Konservirung derselben beitragen konnte. General Chlopicki nahm daran großen Aerger, ließ die Gewehre strecken (an die Erde legen) und verbot bei strenger Ahndung solche Lüderlichkeit nachzuahmen. Die französischen Generale waren darin weit toleranter und versicherten, daß dies un usage à la grande armée d'Allemagne gewesen.

Dank.

Für Photos, Originalquellen und nützliche Hinweise danke ich Henri Caporali, Bernard Coppens, Guy Dempsey, Thomas Hemmann, Jebulon, Fabio Ronchi, Günter Schneider und Hans-Karl Weiss.



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