Über die Verteidigung der Festung im Jahre 1814 gibt es einen sehr detaillierten Aufsatz von einem Baron von Geusau: "Le Siége de Maestricht en 1814. La capitulation aux Hautes-Puissances alliées par le Gouvernement français, les évènements et les opérations militaires qui y ont rapport, depuis le mois de décembre 1813 jusqu'au 21 juillet 1814." (Die Belagerung von Maastricht 1814. Die Kapitulation der französischen Regierung mit den Hohen Alliierten Mächten, die Ereignisse und die diesbezüglichen militärischen Operationen, von Dezember 1813 bis zum 21. Juli 1814.), der im Jahre 1900 auf den Seiten 321 bis 441 der Publications de la Société historique et archéologique dans le duché de Limbourg (Band XXXVI, Nouvelle Série Band XVI) erschien.
Der Großteil des Regiments befand sich wohl schon seit Ende 1813 in der Festung Maastricht (auch: Maestricht, Maëstricht oder Mastricht), nach dem Historique Résumé (S. 36 f.) seit Anfang 1814 jedoch nur noch das 3., 4. und 5. Bataillon sowie das Depot. Die Festung gehörte zur 25. Division Militaire. Letztere wurde seit dem 10. August 1813 von Général de Division Pierre Hugues Victoire Merle befehligt.
Am 13. Dezember 1813 versetzte Général de Division Louis Charbonnier, Commandant d'Armes der Festung, Maastricht auf Befehl des Kaisers in den Belagerungszustand. Die Festung wurde ab Anfang März 1814 von alliierten Truppen unter Befehl des schwedischen General-Majors Rosen eingeschlossen, jedoch keine förmliche Belagerung eröffnet.
Am 10. März 1814 gab es ein Ausfallgefecht, an demselben Tag wurde in der Stadt der Tod von 4 Soldaten des Regiments vermerkt (Geusau, S. 286). Diese vier Soldaten könnten aber auch im Lazarett an Krankheiten gestorben sein, und es geht aus dem Bericht nicht hervor, ob die Verteidiger ihre Toten mit zurück in die Stadt nehmen konnten.
Nachdem bereits am 19. April 1814 ein Waffenstillstand zwischen Belagerern und Verteidigern der Festung vereinbart worden war, verfügte eine Konvention zwischen den Alliierten und der neuen bourbonischen Regierung vom 23. April 1814 die endgültige Einstellung aller Feindseligkeiten in Frankreich und die Aufhebung sämtlicher Belagerungen. Am 5. Mai 1814 wurde die Festung den Alliierten übergeben. An diesem Tag verließ auch das 22e régiment d'infanterie de ligne die Festung (Geusau, S. 316 f.).
Nach dem Historique Résumé (S. 36 f.) befand sich das 1. Bataillon des Regiments in den ersten Tagen des Jahres 1814 in der Festung Metz.
Ein schwacher Rest von 39 Mann des 2. Bataillons befand sich Ende September 1813 in Bayonne. Nach dem Historique Résumé (S. 37) wäre das 2. Bataillon Anfang 1814 immer noch in "Spanien" gewesen. Gemeint ist wahrscheinlich Südfrankreich, da Wellingtons Armee schon im Oktober 1813 die Grenze nach Frankreich überschritten hatte und nicht mehr zurückgeworfen werden konnte.
Im Mai 1814 wurden sämtliche Bataillone des Regiments in Mézières vereinigt (Historique Résumé, S. 37).