Kerzendorf 2008

Ein kurzes Resumee des Grenadiers Sans-Souci:

Mir hat's total viel Spaß gemacht, vor allem unsere Nachtpatrouillen. Ein Grenadier auf Patrouille bei Nacht im Wald ist wie ein Fisch im Wasser. Der Höhepunkt war für mich, als wir mitten in de Nacht von der preußischen Patrouille in einer tödlichen Position überrascht wurde: genau auf dem schmalen mit Wiesen und Rohr bewachsenen Streifen zwischen dem Nuthe-Bach und einem hohen Zaun - ohne Deckung wie auf dem Präsentierteller, und durch den nur sehr schwer zu erkletternden Zaun war die Möglichkeit versperrt, sich rasch in Sicherheit zu bringen.

Doch die Kriegsgöttin meinte es wie immer gut mit uns und hüllte uns in Dunkelheit. Wir duckten uns und bewegten uns nicht, und die nur 10 bis 15 Schritt entfernten, durch die (für Preußen) unpassierbare Nuthe von uns getrennten Gegner begannen zu zweifeln, ob sie sich nicht geirrt hätten. Nach einigem Warten rückten sie dann endlich ab, und wir waren gerettet.

Ein weiterer Highlight war unser perfektes aber langwieriges Anschleichen zur Einkreisung und Gefangennahme zweier preußischer Husaren auf ihren Schimmeln - die sich leider dann doch nur als weiß bemalte Holzkästen entpuppten. Die Dunkelheit macht einfach alles interessanter, und die Welt sieht dazu auch noch viel authentischer aus !

Und natürlich der heroische Opfermut unserer Grenadier Lafitte und Picot, die in der zweiten Nacht nur zu zweit den Preußen mit ständigen Ortswechseln und Geisterkommandos ("Oli, Vorsicht!", "Brati, mehr nach links!" etc.) vorgaukelten, wir wären alle auf dem linken Flügel der preußischen Vorpostenkette, so daß sie ihre Posten auf dem rechten Flügel abzogen und wir, ohne einen einzigen Schuß abzufeuern, mitten ins preußische Lager einmarschieren konnten.

Auf dem Weg mußten wir jedoch vorher noch einen tiefen Wassergraben überspringen - daß hier alle sprangen und keiner hineinfiel, zeigt mir, daß ich in der richtigen Einheit bin.

Schade für die, die nicht mit dabei sein konnten.



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