Im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg 2003

Hier der Bericht des Grenadiers Mathieu:

Endlich was in der Nähe! So dachte ich, als ich am Morgen des 25. etwas übernächtigt (ich war in der Nacht zuvor fouragieren) zu mir kam. Schnell die Uniform anziehen, und auf Philip warten (von der 9ten).

Am Bahnhof das übliche Trauerspiel mit dem Fahrkartenautomaten ... und der Auskunft. Dafür aber als Einstimmung für die Museumspädagogische Arbeit in Heidelberg ein paar nette Unterhaltungen mit Passanten.

In HD im Eilmarsch zum Quartier unseres Sergeanten, um uns dort mit unserem Sergeanten Sans-Souci, dem Caporal Champagne und den Grenadieren Élève, Du Jard, Mer…(Schei..e ich gewöhne mich nie an den neuen Namen)...rite, Picot, dessen Freundin und natürlich Cecilia zu vereinigen.

Bald darauf marschierten die Grenadiere unter der Führung des Sergeanten durch die Stadt zum Museum ... wobei wir etliche Aus/Hinfälle zu beklagen hatten und eine Pfeife sowie ein Ladestock auf dem Feld des Teers blieben.

Im Museum angekommen, begann auch gleich die Pädagogische Arbeit. Nachdem ich geholfen hatte, zwei Yufkas in einem Eisenrohr zu atomisieren, führten wir vor, wie sich Grenadiere mit fouragierten Lebensmitteln den Wanst voll schlagen, dabei stieß auch der Grenadier Deluxe zu uns.

Danach wurde es ernst: wir exerzierten ... und exerzierten noch ein bisschen. Dabei konnte ich mal wieder feststellen, daß ich wohl ein guter Deutscher bin! Das Befehle ausführen fällt mir bedeutend leichter als das Befehle geben.

Dann waren wir dran mit Wache stehen ... ich wurde mit den Grenadieren Élève und Du Jard freiwillig gemeldet!

Das Wache stehen war sehr interessant: mit Vertretern fast aller Völker dieser Erde wurden wir fürs Familienalbum abgelichtet ... darunter solch illustre Gestalten wie der Cousin von Gaddafi ... ein Mudschaheddin aus Afghanistan, der uns erklärte, daß es bei ihnen zu Hause aber anders liefe mit dem Krieg spielen ... und zwei Erdmännchen.

Zwischendurch versuchte ich Glühwein zu organisieren ... was mir aber nur dadurch gelang, daß ich des Deutschen nicht mächtig bin. Grenadier Mérite verdiente sich seinen neuen Namen dadurch, daß er gleich ein ganzes Tablett davon organisierte.

Dann kam die Stunde der Rache!

Während ich etwas an meinem Tornister verstaute, schob sich ein mächtiges Kameraobjektiv zwischen den Grenadier Élève und mich ... ein Schwenk desselben ... und Élève fragte genau in die Kamera: "Sind sie vom ZDF?"

Der Mann explodierte ... schrie irgendetwas von ARD ... und stob davon!

Danke Élève!!!!!!!!!!!

Die Zeit verging wie im Fluge ... und schon gab es Abendessen. Das wäre eigentlich ganz schön gewesen wenn, ja wenn es kein Geflügel bzw. den Grenadier Mérite nicht gegeben hätte ... aber hüllen wir den Mantel des Schweigens darüber.

Nach dem Essen marschierten wir in unser Quartier zurück ... der Marsch gestaltete sich Dank der Sanges/Reimkünste des Grenadiers Mérite sehr kurzweilig (auch hier wieder der Mantel des Schweigens, schnell bitte). Ach ja, ein netter Beamter der Polizei Heidelberg lud uns unterwegs zu einem netten Plausch auf der Straße ein ...

Im Quartier verabschiedeten wir die Grenadiere Méite und Picot, da ihr Heimaturlaub genehmigt wurde. Der Rest des Abends wurde mit netten Gesprächen beendet (ich hätte nie gedacht, daß so wenige Leute so viel Phantasie entwickeln können).

Am Morgen beeilten wir uns natürlich, rechtzeitig zum Museum zu kommen ... und was soll ich sagen, wir waren die ersten die vollständig angetreten waren ... macht nichts, kann ja mal vorkommen.

Der Rest der Veranstaltung ist schnell erzählt ... wir zeigten dem interessierten Publikum, wie die Ausrüstung gepflegt wird: Schuhe nageln, Musketen/Säbel putzen, nähen und das Einnehmen von Mahlzeiten). Unter der Führung von Du Jard exerzierten wir einen Schwätzer aus dem Publikum nieder ... und nahmen an der Abschlußparade teil.

Dann ging's wieder ins Quartier ... dort trennten sich unsere Wege ... zumindest zum Teil ... eine größere Abordnung von uns beeilte sich ungemein, noch den Zug nach Karlsruhe zu erwischen ... der natürlich erst zu spät und dann gleich gar nicht kam. Aber auch das ertrugen wir mit stoischer Ruhe ... oder war es lautes Fluchen?!?

Endlich zu Hause angekommen, war klar, daß es nur eine Frage geben kann: Wann geht es wieder los?

Alles in allem war es eine sehr schöne Veranstaltung! Nette Menschen, gute Unterhaltung ... was will man mehr.

Außerdem haben wir schon die Weichen gestellt, wer demnächst unser Lieutenant werden soll ... wir brauchen nur noch ein Pferd und genügend Esel, die das mitmachen.

Es lebe die Republik!

Mathieu



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